HSMA HR & Employer Branding Camp

HSMA HR Camp
Vom 3. bis 4. April 2025 fand das diesjährige HSMA HR & Employer Branding Camp in Wert im DEKRA Congress Center statt. Auch zwei unserer Talente, Mira und Laura, waren mit dabei und kehrten voller frischer Ideen, spannender Impulse und wertvoller Denkanstöße zurück. Beide waren begeistert von der Vielfalt an Themen und dem offenen, inspirierenden Austausch mit Gleichgesinnten.
Die Kernthemen reichten von KI im Personalbereich über gelungene Exitgespräche bis hin zu Themen wie Corporate Influencer, Ersthelfer HR, Erwartungshaltungen sowie Zeit- und Stressmanagement. Das Besondere: Die Teilnehmenden selbst bestimmten, worüber gesprochen wurde – und diskutierten ihre Herzensthemen in drei parallelen Sessions im Barcamp-Stil. Barcamp bedeutet: keine feste Agenda, keine starren Vorträge – stattdessen ein lebendiges Miteinander auf Augenhöhe, in dem Wissen frei geteilt und gemeinsam weitergedacht wird.
Die wichtigsten Learnings haben Mira und Laura hier mit uns geteilt.
Wie kann KI im Personalbereich unterstützen?
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Thema, das aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken ist. Kein Wunder also, dass KI auch im Personalbereich immer relevanter wird. Insbesondere im Recruiting könnte durch den Einsatz von KI einiges an Zeit gespart werden. Dabei können vorgefertigte und automatisierte E-Mails, Recruiting-Software oder ein telefonisches „Erstgespräch“ mit BewerberInnen und der KI den Bewerbungsprozess beschleunigen. Spannende Idee: Hierfür könnte beispielsweise auch eine eigene KI konfiguriert werden, die dann ganz genau auf die Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten ist.
Dabei ist es wichtig, dass die MitarbeiteInnen dazu geschult werden, wie sie mit KI arbeiten können. Hierbei könnte eine Zusammenarbeit mit KI-Start-ups wertvolle Impulse liefern.
Was macht ein gutes Exitgespräch aus?
Ein Abschied ist nie leicht – aber er kann wertvoll sein. Ein gutes Exitgespräch hilft dabei, noch einmal die gemeinsame Zeit Revue passieren zu lassen, ehrliches Feedback auszutauschen und dem Mitarbeitenden noch ein paar Impulse zur Verbesserung mitzugeben. Es geht nicht darum, Fehler aufzuzeigen, sondern darum, Erfahrungen zu verstehen. Was hat gut funktioniert? Wo gab es Schwierigkeiten? Was können wir daraus lernen? So wird der letzte Eindruck ein guter, der bleibt.
Macht es Sinn mit Corporate Influencern zu arbeiten?
Während der Diskussion kam die Frage auf, ob es sinnvoll wäre, ein Team an Corporate Influencern zu schulen, um die Bekanntheit der Marke zu steigern. Diese könnten ihren Arbeitsalltag für Social Media dokumentieren und beispielsweise LinkedIn-Posts dazu machen. Corporate Influencer sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit persönlicher Note und authentischer Stimme Einblicke in das Unternehmen geben – und so die Arbeitgebermarke stärken, Vertrauen schaffen und Reichweite aufbauen.
Bei einer Stellenausschreibung sollte diese neue Aufgabe dann neben Anforderungen wie Kreativität und Eigenständigkeit direkt kommuniziert werden, damit BewerberInnen wissen, worauf sie sich freuen dürfen.
HR als Ersthelfer – da sein, wenn’s drauf ankommt
HR-Manager und People & Culture Manager (P&C Manager) sind längst nicht mehr nur für Verträge, Onboardings und Abrechnungen da. Immer häufiger sind sie die erste Anlaufstelle, wenn es Probleme gibt oder es jemandem im Team nicht gut geht. Sie hören zu, schauen hin und vermitteln. In der Session wurde deutlich, wie man als HR oder P&C Manager mit einer solchen Situation umgehen sollte: Frühzeitig hinsehen, aktiv ansprechen und bewusst aus dem Stress herausführen kann viel bewegen. Manchmal reicht ein Gespräch, manchmal braucht es externe Hilfe – etwa über Arbeitsmediziner, psychologische Hotlines oder unterstützende Apps.
Erwartungshaltung – ehrlich, offen, auf Augenhöhe
Die Stellenausschreibung ist das Erste, was eine Bewerberin oder ein Bewerber liest. Deswegen ist es wichtig, dass dort bereits klar kommuniziert wird, was die Stelle beinhaltet, was vom Bewerbenden erwartet wird und was das Unternehmen als Benefits bietet. Im Bewerbungsgespräch helfen offene Fragen wie „Wie stellst du dir deinen Tag bei uns vor?“ oder „Was erwartest du von der Position?“, um herauszufinden, ob man zueinander passt. Und auch, ob vielleicht nur eine Kleinigkeit verändert werden muss, damit es für beide Seiten passt.
Ein weiterer Impuls aus dem Camp war, dass einige Unternehmen keine klassischen Positionen mehr, sondern Rollen ausschreiben. Das schafft mehr Freiraum für die Gestaltung der Rolle. Es könnte aber auch dazu führen, dass Bewerbende, denen ein Titel sehr wichtig ist, damit unzufrieden wären.
Zeit-Management – mit System statt Stress
Hand aufs Herz: Jede und jeder hat schon mal eine Deadline verpasst oder sich in einer Aufgabe verloren. Im Camp wurden konkrete Tipps geteilt, wie man das eigene Zeitmanagement verbessern kann, um weniger Stress zu haben:
- Aufgaben mit festen Zeiten terminieren statt „irgendwann heute“
- Ein meetingfreier Tag pro Woche
- Klare Statusmeldungen bei Teams
- Ortswechsel für frische Ideen
- Excel-Listen für To-dos, wobei es hier bspw. auch Tools wie Asana gibt
Wichtig sind auch Fokustage und Fokuszeiten. Und wenn sie im Team offen kommuniziert werden, entsteht Verständnis statt Druck.
Stress-Management – wenn es doch mal wieder zu viel wird
Stress lässt sich nicht immer vermeiden, aber man kann lernen, ihn besser zu steuern. In der Runde wurden praktische Ideen geteilt, wie man das eigene Stresslevel senken und etwas Ruhe finden kann:
- Bewegung und frische Luft
- Bewusstes Atmen
- Stimmungsbarometer oder Stress-Ampeln (nach Kaluza)
- Gedanken aufschreiben, statt sich im Gedankenkarussell zu verlieren
- In sensiblen Phasen wie PMS bewusst soziale Termine reduzieren
Denn klar ist: Wer ständig auf Reserve läuft, kann nicht für andere da sein. Oder wie es so schön heißt: „You can’t pour from an empty cup.“
Fazit: Welche Themen waren besonders inspirierend?
Mira fand die Sessions zu Stress-, Zeitmanagement und HR als Anlaufstelle bei psychischen Anliegen besonders interessant und konnte viel davon für sich und das Team mitnehmen:
„Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ich persönlich nützliche Tools für besseres Zeit- und Stress-Management mitnehmen konnte. Ich habe auch Ideen, die wir im Team umsetzen können. Ein weiteres Highlight war die Session über P&C als Anlaufstelle bei psychischen Anliegen und wie wir darauf reagieren können. Ich halte dieses Thema für sehr wichtig und möchte mich weiter darüber informieren, um mögliche Ansätze für die Platzl Hotels zu überlegen.“